Bei Kathleen trifft Kunst auf Kulinarisches - Wie House of Orange Wirklichkeit wird

Was haben Kunst, gesundes Essen und kreative Begegnungen gemeinsam? Alles findet sich in House of Orange! Kathleen, Teilnehmerin bei Business, Baby!, verwirklicht mit ihrem Kunst-Café in Dresden eine Vision, die weit über Gastronomie hinausgeht: Ein Raum für Kreativität, Genuss und Inspiration. Hier trifft regionale Kunst auf glutenfreie Leckereien, hochwertige Zutaten auf eine bewusste Lebensweise – und alles kommt mit einer guten Portion Herzblut.
Kathleen, du steckst gerade mitten in der Gründungsphase, wie war dein beruflicher Weg bis hierhin?
Ich komme aus der Gastronomie, bin gelernte Hotelfachfrau – aber mir war früh klar: Das ist nicht alles.
Ich wollte mehr sehen, mehr erleben, mehr gestalten. Also holte ich meine Fachhochschulreife nach und studierte in Zwickau Textil- und Ledertechnik. Das brachte mich in die Welt des Designs – und schließlich zu einer spannenden Position in der Entwicklung bei Puma in Herzogenaurach. Klingt nach einem Traumjob? War es auch – und trotzdem zog es mich immer wieder zurück in die Gastronomie.
Parallel zum Studium jobbte ich in Bars, Hotels, auf Festivals – immer mit dem Gefühl: Da ist noch etwas anderes für mich. Schließlich kam der Moment der Entscheidung: Ich war unglücklich. Super Job, tolle Freunde – aber innerlich Unruhe. Dann las ich “Die Gesetze der Gewinner” von Bodo Schäfer. Das Buch gab mir den letzten Schubser: Ich ließ alles hinter mir und zog nach Dresden. Beste Entscheidung ever.
Hier war auch der Start in deine erste Selbständigkeit?
Zuerst hielt ich mich mit Nebenjobs über Wasser, doch dann startete ich als Freelancerin im Design & Produktentwicklung. Es lief gut – bis 2021 wegen der Pandemie plötzlich alles ins Wanken geriet: Mein Hauptauftraggeber sprang ab.
Die finanziellen Einbußen waren enorm, und ich kämpfte mich durch eine der herausforderndsten Phasen meines Lebens.
Doch manchmal braucht es ein Erdbeben, um etwas Neues zu erschaffen.
2022 wurde ich schwanger – ein Moment, der alles veränderte. Gleichzeitig hatte ich eine feste Jobzusage in der Tasche. Ein sicherer Neustart, dachte ich. Doch als ich nach meiner Elternzeit alles schriftlich festhalten wollte, kam der Schock: plötzlich komplette Absage. Keine Chance, kein Zurück.
An diesem Punkt wurde mir klar: Ich will nie wieder abhängig davon sein, ob jemand „Ja“ oder „Nein“ zu meiner Zukunft sagt.
Also habe ich mir selbst eine Tür geöffnet. Der Start für House of Orange war geboren.
Was hat sich am Ende für eine Geschäftsidee herausgebildet?
Am Anfang war nur eins klar: Ich will etwas Gutes in die Welt bringen. Inspirieren, Ressourcen nutzen, die schon da sind, und einen Ort schaffen, der Menschen verbindet. Aber wie genau das aussehen würde? Das musste erst wachsen. Durch Gespräche, Impulse und die richtigen Menschen formte sich die Vision:
House of Orange – ein Kunst-Café, das Genuss, Kreativität und Community vereint.
Ich wollte einen Raum schaffen, in dem lokale Künstlerinnen sichtbar werden, ihre Arbeiten präsentieren und verkaufen können – nicht nur online, sondern zum Anfassen, Erleben, Mitnehmen. Dazu eine Küche, die zeigt, dass gesunde, glutenfreie Ernährung nichts mit Verzicht zu tun hat, sondern mit purem Genuss.
Denn was mich besonders bewegt hat: Wie viele Menschen fühlen sich beim Essen gehen ausgeschlossen, weil sie keine glutenfreien Optionen finden?
Gerade Menschen mit Zöliakie haben es oft schwer, sorgenfrei auswärts zu genießen. Ich will nicht, dass irgendjemand sich „anders“ oder „ausgeschlossen“ fühlt – mein Café soll ein Ort sein, an dem jeder willkommen ist.
House of Orange steht für Inklusion – nicht für Einschränkung.
Und dann waren da die Workshops. Besonders für Kinder. Als Mutter sehe ich täglich, wie neugierig, kreativ und unendlich offen Kinder sind – wenn man ihnen den richtigen Raum gibt. In House of Orange sollen sie genau diesen Raum bekommen: Zum Gestalten, Experimentieren, Wachsen. Aber nicht nur sie – auch Erwachsene.
Dazu kommt ein separater Veranstaltungsbereich für externe Einmietungen, kreative Events und alles, was Menschen zusammenbringt.
Kurz gesagt:
House of Orange wird ein Ort, an dem du kommst, bleibst, dich inspirieren lässt – und nie mit leeren Händen oder Herzen gehst.
Wie ist dein aktueller Gründungsstand?
Seit über einem Jahr arbeite ich daran, House of Orange Realität werden zu lassen.
Es waren viele intensive Phasen – herausfordernd, aber auch unglaublich lehrreich. Ich bin gewachsen, mit jeder Hürde, mit jeder Entscheidung, die mich näher an mein Ziel gebracht hat.
Den größten Meilenstein habe ich jetzt im Januar 2025 erreicht: Ich konnte endlich die Finanzierungsverträge unterschreiben.
Nach drei Anläufen bei verschiedenen Banken und einem halben Jahr Warten auf die finale Zusage ist es geschafft. Besonders, weil ich mich zwischendurch noch nach einem zweiten Mietobjekt umsehen musste, nachdem die erste Location abgesagt wurde.
Ich habe die Zeit genutzt, um meine Community aufzubauen.
Mein Instagram-Kanal hat inzwischen rund 700 Follower, die meine Gründungsreise verfolgen – obwohl House of Orange noch nicht einmal eröffnet ist. Dafür bin ich unglaublich dankbar. Die Unterstützung, das Mitfiebern – all das gibt mir noch mehr Motivation.
Außerdem habe ich einen Podcast gegründet, um meine Gründungsreise zu teilen – aber auch, um über Mindset, Manifestation und die Kraft, seine eigenen Träume zu verwirklichen, zu sprechen. Ich will inspirieren, ermutigen, den kleinen Impuls geben, den manche brauchen, um selbst loszugehen.
Durch die Zeit habe ich mir auch tolle Unterstützer:innen an meine Seite geholt. Es gibt einige Menschen, die mich hin und wieder unterstützen – und eine Person ganz besonders, die mich aktuell bei meinem Podcast und den Social-Media-Kanälen begleitet.
TikTok ist als nächstes geplant, aber das Wichtigste ist: Noch im Februar wird der Mietvertrag unterschrieben.
Sobald das passiert, beginnt der Eigentümer mit seiner Bauphase im Objekt. Ich kann dann ab Mitte April bis Ende Juni mit meinen eigenen Arbeiten loslegen – und im Juli 2025 eröffnen.
Dieses Jahr ist das Jahr der Umsetzung. Das erste halbe Jahr ist voller Arbeit, voller Planung – aber mit einem klaren Ziel vor Augen: House of Orange zum Leben zu erwecken.
Wie bist du auf „Business, Baby!“ aufmerksam geworden, warum hast du dich beworben?
Es war so ein typischer Fall von: Wenn du etwas brauchst, findet es dich. Während ich mein Konzept bei der Sparkasse vorgestellt habe, wurde ich auf Business, Baby! aufmerksam gemacht. Dann sprach mich noch eine weitere Person darauf an – und als es das zweite Mal kam, wusste ich: Okay, ich schaue mir das jetzt genauer an.
Zu dem Zeitpunkt war ich mitten in der Gründungsphase, voller Fragen, voller Pläne – aber auch mit dem Wunsch nach Austausch und Unterstützung. Ich wollte mich mit anderen Gründerinnen vernetzen, mich inspirieren lassen, neue Perspektiven gewinnen. Also habe ich mich beworben – und es war genau die richtige Entscheidung.
Was erhoffst du dir von dem Mentoring-Programm?
In erster Linie habe ich mir von Business, Baby! ein starkes Netzwerk gewünscht – Menschen, mit denen ich mich austauschen kann, die ähnliche Herausforderungen meistern und mit denen ich gemeinsam wachsen kann. Besonders wertvoll sind für mich die Workshops und Impulse, die mich immer wieder neue Perspektiven erkennen lassen. Es gibt so viele Dinge, an die man selbst gar nicht denkt – bis jemand sie in den Raum wirft.
Vor allem aber hat mir das Programm geholfen, in die Umsetzung zu kommen. Nicht mehr nur zu planen, zu überlegen, abzuwägen – sondern wirklich loszulegen. Es hat mir gezeigt, dass ich das kann, dass ich auf meinem Weg bin – und dass ich mich darauf verlassen kann, ihn Schritt für Schritt weiterzugehen.
Wie waren eure ersten Treffen und Workshops, was hast du daraus mitgenommen?
Die Workshops und Treffen waren für mich eine Mischung aus neuen Impulsen, Bestätigung und echtem Weiterkommen. Besonders wertvoll war für mich das Thema Mindset – denn ich weiß, wie entscheidend die eigene innere Haltung für den Erfolg ist. Aber manchmal braucht es genau diese Reflexionsräume, um noch bewusster an sich zu arbeiten.
Ein echter Gamechanger war für mich der Tipp mit der Blocking-App. Ich habe mir feste Sperrzeiten für bestimmte Apps eingerichtet – vor allem für Social Media – damit ich mich während meiner Fokus- oder Arbeitszeit nicht ablenken lasse. Und das wirkt! Ich arbeite jetzt viel konzentrierter und komme schneller voran.
Auch das Thema Testing-Phase hat mich inspiriert: Dinge nicht nur in Gedanken durchzuspielen, sondern sie aktiv zu testen, live zu präsentieren, Feedback einzuholen. Das hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, ins Tun zu kommen – statt darauf zu warten, dass alles perfekt ist. Insgesamt habe ich aus den Workshops mitgenommen: Ich bin auf dem richtigen Weg – aber ich darf noch mutiger sein, noch klarer nach außen gehen und vor allem: einfach machen.
Wie bringst du Job und Familie gut unter einen Hut? Hat sich dein Denken durch die Mutterschaft verändert?
Ganz ehrlich? Es ist ein tägliches Austarieren. Ich gebe mein Bestes – aber nicht jeder Tag läuft nach Plan, und das ist auch okay. Mein Ziel ist es, Routinen zu schaffen, die mir helfen, den Tag möglichst effizient zu gestalten. Deswegen versuche ich, abends früh ins Bett zu gehen, um morgens um 5 Uhr aufzustehen. Das gibt mir die Möglichkeit, in Ruhe in den Tag zu starten – meistens mit Sport oder mit Dingen, die ich einfach schon mal erledigt haben möchte, bevor der Alltag beginnt. Das klappt natürlich nicht immer. Manchmal kommt die Nacht dazwischen, manchmal der Kleine – und manchmal bin ich einfach zu müde. Und das ist völlig in Ordnung.
Ich habe gelernt, dass es nicht darum geht, perfekt zu sein, sondern eine Balance zu finden. Ich arbeite mit der Zeit, die ich habe – und schaffe darin trotzdem erstaunlich viel.
Mein Partner und ich sind mittlerweile ein starkes Team. Drei Tage in der Woche kann ich durchgehend arbeiten, weil er unseren Sohn übernimmt – und an den anderen Tagen jongliere ich eben alles so, dass es irgendwie passt.
Und genau darum geht es: Es muss nicht perfekt sein, es muss für uns als Familie funktionieren. Manchmal läuft alles wie am Schnürchen, manchmal wird alles durcheinandergewirbelt – aber am Ende zählt, dass wir diese Reise gemeinsam gehen und ich Schritt für Schritt House of Orange verwirklichen.
Wo siehst du dich am Ende von „Business, Baby!“, was ist deine Wunschvorstellung?
Am Ende des Programms im März 2025 stehe ich direkt vor dem Beginn meiner eigenen Umsetzung innerhalb des Objekts – und das ist ein wahnsinnig aufregender Moment.
Ich habe dann die intensivste Vorbereitungsphase meines Lebens hinter mir und kann endlich sagen: “In drei bis vier Monaten geht’s los – House of Orange ist dann Realität!”
Es ist der Punkt, an dem alles, woran ich so lange gearbeitet habe, Form annimmt, sichtbar wird, greifbar wird. Und ich kann euch alle einladen, dabei zu sein!
Aber es geht nicht nur um das Café. Ich wünsche mir, dass ich aus Business, Baby! Freundschaften mitnehme – echte Verbindungen, die über das Programm hinaus bestehen bleiben. Dass wir uns weiterhin austauschen, inspirieren, vielleicht sogar beruflich zusammenfinden.
Ein tolles Netzwerk, in dem man sich gegenseitig unterstützt, bereichert – und gemeinsam wächst.
Denn am Ende geht es doch genau darum: Zusammen zu erschaffen, sich gegenseitig zu pushen und zu sehen, was möglich ist.