Der Wunsch nach etwas Eigenem – Wie Luise ihren Blog zum Job machen will
Das Hobby zum Beruf machen – so will Luise Dietzel den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Die 33-jährige Dresdnerin ist Mama von drei Kindern und arbeitete zuletzt als Angestellte im Personal- und Recruiting-Bereich. Ihre aktuelle Elternzeit will sie nutzen, um mit „Business, Baby!“ ein mögliches Geschäftsmodell auszuloten. Ausgangspunkt dafür ist ihr Familienblog auf Instagram.
Liebe Luise, wann und wie kam die Idee, dich selbstständig zu machen?
Ich habe schon immer mal Ideen im Kopf gehabt, mich selbstständig zu machen. Teilweise habe ich sogar schon Locations angeschaut, aber immer wieder kurz vorher habe ich es dann doch nicht gemacht. Durch „Business, Baby!“ hoffe ich auf den berühmten A***tritt, um meine Ideen endlich in die Tat umzusetzen.
Mit welcher Geschäftsidee bist du in das Mentoring-Programm gestartet?
Auf meinem Instagram Account wir_hier_dresden poste ich schon seit Längerem Ausflugstipps für Familien in und um Dresden. Dieses Thema möchte ich gern zunächst im Nebengewerbe weiter ausbauen. Der Plan ist im ersten Schritt, ein Buch zu schreiben, in dem ich die ganzen Ideen zusammenpacke. Das Ganze soll eine Art Entdeckerbuch werden, in dem es nicht nur die großen Highlights gibt, sondern auch kleine Spaziergänge, in Kombination mit einer Eisdiele und einem Spielplatz und bei dem die Kinder auch im Buch mitmachen können und Spaß daran haben, Dresden zu entdecken.
Was ist deine persönliche Motivation für die Selbstständigkeit?
Ich glaube da geht es vor allem darum, sich selbst zu verwirklichen und etwas Eigenes zu schaffen. Ich stelle es mir zum Beispiel toll vor, irgendwann den Enkeln zu erzählen: Das habe ich geschrieben. Ich habe vor zwei Jahren schon mal eine Dresden-Genussbox auf die Beine gestellt, weil ich den Gastronomen in der Corona-Zeit ein bisschen helfen wollte. Da hat man schon gemerkt, wie erstaunlich viel Energie man hat, wenn man an einem eigenen Projekt arbeitet.
Wo siehst du deine größten Herausforderungen, wenn du an die Selbstständigkeit denkst?
Vielleicht die Motivation, wenn man auch mal schlechte Tage hat und man sich trotzdem aufraffen muss. Ich denke, es erfordert außerdem Kraft und Mut, nicht aufzugeben, wenn man beispielsweise beim Recherchieren herausfindet, dass das Projekt doch nicht so wirtschaftlich ist, wie gehofft. Also wirklich zu sagen, es ist mein Herzensprojekt und ich mache das jetzt! Andererseits habe ich auch schon ein Fernstudium mit Kindern durchgezogen und da habe ich schon einen Eindruck, wie man sich motivieren kann, sich zum Beispiel auch abends nochmal hinzusetzen.
Was sind demgegenüber deine Stärken? Wieso wird dein Projekt ein Erfolg?
Ich bekomme über Instagram schon immer viele Nachrichten und positives Feedback von den Eltern zu meinen Ideen. Es kommt auch sehr gut an, dass ich ehrlich über Sachen berichte und dass ich auch viele Dinge zeige, die noch nicht so bekannt sind.
Die Idee zu deinem Blog und dem Buch kam ja durch deine Kinder. Inwieweit haben sie noch Einfluss auf deinen Plan, dich selbstständig zu machen?
Ehrlicherweise müsste ich sagen, ein fester Job mit einem festen Einkommen wäre eigentlich vernünftiger mit den Kindern. Ohne Kinder hätte ich eine andere Idee vor ein paar Jahren vielleicht schon mal umgesetzt. Hier spielen schon viel Verantwortung und Sicherheitsdenken mit rein. Ich glaube außerdem, dass man es ohne Unterstützung oder extrem viel Selbstdisziplin kaum schaffen kann mit kleinen Kindern.
Wie gehst du dein Projekt an und was sind deine Ziele?
Ich sammele meine Ideen in einer App und habe dort auch schon eine erste Struktur angelegt. Ich versuche auch, Illustrationen selbst zu machen und arbeite da schon hin und wieder dran. Mein Vorteil ist, dass ich bis auf die Zeit erstmal keine großen Investitionen und somit ein geringes Risiko habe. Bei Instagram investiere ich ja auch viel Zeit, ohne dass dabei etwas finanziell herauskommt. Deswegen gehe ich das ganze positiv an. Im besten Falle wird das Buch ein Erfolg, man kann weitere Produkte dazu entwickeln und in einigen Jahren dann tatsächlich komplett davon leben.
Im November bist du mit „Business, Baby!“ gestartet, inzwischen haben mehrere Treffen und Workshops stattgefunden. Wie ist dein Vorhaben jetzt zur Halbzeit gereift und was sind deine nächsten Schritte?
Aktuell merke ich mit einem immer mobiler werdenden Baby, dass ich kaum etwas für meine Buch-Idee schaffe. Aber ich bin Ende 2023 schon einmal einen weiteren Schritt gegangen und habe bei meinem aktuellen Arbeitgeber gekündigt. Das heißt, aktuell ist alles offen, wie es nach meiner Elternzeit im Mai weitergeht. Inzwischen sind auch ein paar andere und größere Ideen für eine Selbstständigkeit in meinem Kopf dazugekommen. Aber auch nach Festanstellungen schaue ich. Es ist alles offen und ich bin sehr gespannt, wo es hingeht.
Wir auch!
Danke, Luise!