Money, Money, Money - Die Geschäftsidee steht, woher das Geld nehmen?

Money, Money, Money – Gründen, aber womit?

 

Die Geschäftsidee steht und nun kann es eigentlich los gehen, oder? Wäre da nicht das leidige Thema Geld! Die finanzielle Sicherheit und die Finanzierung der Selbstständigkeit ist das, was den meisten „Business, Baby!“-Teilnehmerinnen Kopfzerbrechen bereitet. Kein Wunder eigentlich, schließlich trägt man als Mutter ja nicht nur die Verantwortung für sich selbst.

Das Thema Finanzierungsmöglichkeiten war deshalb auch Inhalt beim 2. Mentoring-Workshop. Zusammen mit der Finanzwissenschaftlerin Elfi Lange gab es für die angehenden Gründerinnen hilfreiche Tipps rund um die Finanzierung ihrer Geschäftsideen.

Welche Möglichkeiten gibt es denn da?

 

Bootstrapping

Beim Bootstrapping geht es darum, das Unternehmen mit so wenig wie möglich Fremdkapital zu finanzieren, sondern aus den eigenen Geschäftseinnahmen zu wachsen. Möglich ist das, wenn das geplante Produkt oder die Dienstleistung bereits marktreif sind und ihr wenig Startkapital benötigt. Auch die laufenden Fixkosten sollten möglichst niedrig sein. So macht ihr euch nicht von Geldgeber:innen abhängig und vermeidet hohe Schulden. Der Nachteil: Euer Unternehmen kann eventuell langsamer wachsen.

Kredite

Der klassische Weg, Geld zu beschaffen, sind Bankkredite. Sie ermöglichen den Zugang zu Kapital mit festen Zinssätzen und Rückzahlungskonditionen. Leider eignen sich klassische Kredite vor allem für  bereits etablierte Geschäftsmodelle und Unternehmen mit soliden Geschäftszahlen. Für innovative Neugründungen und Start-ups wird es meist schwieriger, da Banken fast immer Sicherheiten und eine nachgewiesene Erfolgsbilanz verlangen.

Eine Alternative bietet daher die KfW-Bank. Mit dem ERP-Gründerkredit (StartGeld) unterstützt die KfW Existenzgründer und junge Unternehmen beispielsweise mit bis zu 125.000 Euro für Investitionen und laufende Kosten und übernimmt dabei 80% des Kreditrisikos. Mehr Infos gibt es hier.

Wandeldarlehen und Equity Beteiligungen

Auch Beteiligungen sind eine Möglichkeit der Finanzierung. Während bei der Equity Finanzierung Unternehmensanteile an Investoren verkauft werden, ähnelt das Wandeldarlehen zunächst einem Kreditvertrag mit einem Geldgeber, allerdings mit der Option die Darlehensschuld später in eine Unternehmensbeteiligung umwandeln zu können. Der Vorteil: Beteiligungen werden wie Eigenkapital gewertet und sorgen somit für eine bessere Bewertung für klassische Bankkredite. Der Nachteil: Durch den Verkauf von Unternehmensanteilen werden die Geldgeber:innen Mitgesellschafter:innen eures Unternehmens – und das mit allen Rechten und Pflichten.

Fördermittel und Zuschüsse

Die Liste an Förderprogrammen und staatlichen Zuschüssen ist lang – man muss es bloß wissen! Oft sind die Förderprogramme an gewisse Branchen oder Themen geknüpft, seien es Innovationen (InnoStartBonus), soziale oder Nachhaltigkeitsthemen. Auch unterscheiden sich die Förderprogramme oft je nach Bundesland. Eine Übersicht über aktuelle Förderprogramme gibt es zum Beispiel hier

Der Vorteil: Anders als beim Kredit müssen die Zuschüsse (meist) nicht zurückgezahlt werden. Allerdings sind je nach Förderprogramm manchmal ein gewisser Anteil an Eigeninvestitionen und zum Teil aufwendige Förderanträge nötig. Manche Programme, wie beispielsweise der Gründerzuschuss von der Bundesagentur für Arbeit, sind zudem an gewisse Voraussetzungen geknüpft – hier zum Beispiel die Gründung aus der Arbeitslosigkeit heraus.

Ein Tipp für alle Gründerinnen in Sachsen ist die aktuelle Gründerinnenprämie der Sächsischen Aufbaubank (SAB). Mit monatlich 1.320 EUR als Zuschuss zum Lebensunterhalt für ein halbes Jahr sowie weiteren Zuschüssen für Kinder und Sozialabgaben soll speziell die Vereinbarkeit von unternehmerischer Tätigkeit und Familie gefördert werden. Alle Infos und die Voraussetzungen gibt es hier.

Crowdfunding / Crowdinvesting

Alle für Einen! Über Crowdfunding- beziehungsweise Crowdinvesting-Plattformen könnt ihr euch finanzielle Unterstützung von einer großen Anzahl von Einzelpersonen holen. Während eure Unterstützer:innen beim Crowdfunding für ihr Geld meist festgelegte Gegenleistungen bekommen (beispielsweise eure Produkte), geben euch Crowdinvestor:innen quasi viele kleine Darlehen, meist mit Laufzeiten über fünf bis acht Jahre. Das macht vor allem ab Finanzierungssummen über 50.000 Euro Sinn. Crowdfunding lohnt sich sowohl für kleine als auch größere Projekte. Hier steht und fällt der Erfolg mit einem überzeugenden Pitch und effektivem Marketing. Der große Vorteil: Ihr könnt schon vor Markteintritt checken, wie gut euer Produkt bei der Zielgruppe ankommt.

 

Zusammengefasst:

Es gibt nicht DIE optimale Finanzierungsmöglichkeit für Gründerinnen. Stattdessen hat jede Option ihre Vor- und Nachteile und hängt stark vom jeweiligen Geschäftsmodell, euren persönlichen Voraussetzungen, Zielen und der individuellen Risikobereitschaft ab. Voraussetzung für eine erfolgreiche Gründung ist aber in jedem Falle ein solider Finanzplan, um später keine bösen Überraschungen zu erleben. Unterstützung zum Thema Finanzierung und Fördermöglichkeiten geben unter anderem Gründungsberatungen aber auch die IHK, SAB oder die eigene Hausbank.

Großen Dank an Elfi, eine geschätzte Kollegin aus dem Team Impact Hub Dresden, für diesen Input!
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